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Ein interdisziplinäres Projekt zur Geschichte des Frauenhandels als Teil der Migrationsgeschichte im 19. und 20. Jahrhunderts.
Seit den 1860er Jahren bis in die Zwischenkriegszeit wurden Frauen aus Osteuropa – viele davon aus jüdischen Familien – Opfer international organisierter Schlepperbanden, deren Netzwerke sich über mehrere Kontinente hinweg erstreckten. Im selben Zeitraum entstanden zunehmend Zusammenschlüsse zwischen jüdisch-europäischen und nichtjüdischen Frauenbewegungen, mit dem Ziel, den internationalen Frauenhandel zu bekämpfen.
Das Hauptinteresse des Projekts besteht darin, diese Geschichte unter Verwendung verschiedener Medien zu erforschen und zu rekonstruieren. Es ist damit an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft angesiedelt. An Orten, die historisch mit der Migration von Frauen, mit dem Frauenhandel und dessen Bekämpfung verbunden sind, werden in Zusammenarbeit zwischen Kunsthochschulen und Universitäten Workshops durchgeführt, in denen Studierende dieser Einrichtungen dazu ermutigt werden, über die Grenzen ihrer Disziplinen hinaus in einen Dialog zu treten und zusammen Möglichkeiten zur Visualisierung von Geschichte zu entwickeln. Die gemeinsam entwickelten Arbeiten werden im Internet publiziert. Darüber hinaus wird reflektiert, wie historische Ereignisse im urbanen Raum sichtbar gemacht werden können.